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Alberta - in den Nationalparks sieht's endlich so aus, wie man sich Kanada vorstellt

Manuela

Aktualisiert: vor 6 Tagen


Vorher gings aber noch in die Badlands, in die Nähe der US Grenze, in den Writing-on-Stone-Provincial Park.


Den Namen hatte der Park von den zahlreichen Malereien & Petroglyphen auf dem weichen Sandstein durch die First Nation vor hunderten von Jahren erhalten.


Viel beeindruckender waren aber die Hoodos, durch Erosion geformte Sandsteintürme, die wir auf einer kleinen Wanderung wahrscheinlich viel zu oft fotografiert hatten.


Auf unserem Rückweg kamen wir noch an einer Klapperschlange vorbei.


Wären wir der früher begegnet, hätte ich wahrscheinlich keinen Schritt mehr weiter getan.



Dann gings weiter nach Calgary, wo 1988 die olympischen Winterspiele stattfanden und wir eine Einladung zum Kaffee trinken von meiner "alten" Reiterfreundin Dörte erhalten hatten.


Aus dem Kaffee wurden drei Nächte, inkl. großem Bett, eigenem Bad und die Benutzung von Waschmaschine und Trockner, Luxuspur also!


Ausserdem bekam ich die Gelegenheit, zwei Blogbeiträge zu schreiben.


Danke nochmals dafür, Dörte & George!


Die beiden wohnten sehr schön und für uns günstig gelegen, da wir die Innenstadt fußläufig erreichen und erkunden konnten.


Calgary ist die Öl- und Gasmetropole Albertas und die Nähe zu den Rockie Mountains, die in Sichtweite lagen (zumindest bei gutem Wetter) machte die Stadt sehr attraktiv.


Allerdings sind die Winter lang und sehr kalt.


Wir durften kräftige Gewitter und Starkregen miterleben, weshalb sich unsere Weiterfahrt in die Nationalparks der Rockies um einen Tag verzögerte


Bei strömenden Regen und erfrischenden 13 / 14 Grad verabschiedeten wir uns und bekamen auf der Fahrt in die Rockies leider so gut wie nichts zu sehen, weder Berge, noch Bären...



Aber die Wetterapp versprach Besserung und so sind wir, glücklich ohne Reservierung überhaupt einen der begehrten Campingplätze ergattert zu haben, gleich fünf Nächte in Lake Louise geblieben.


Der See lag 4 km vom Ort entfernt, oberhalb in den Bergen und parken sollte 12 C$ kosten.


Also sind wir die Strecke mit unseren Fahrrädern hoch gefahren, es war schließlich trocken, wenn auch nicht gerade sonnig.


Nach der Anstrengung, es ging ziemlich steil hoch und eventuelle Bären am Wegesrand mussten einkalkuliert werden.. waren wir über den Andrang ziemlich erschrocken.


Aber glücklicherweise bleiben die meisten Touristen gleich vorn am See, schossen ihre Selfies in den zum Teil sonderbarsten Verrenkungen und fuhren dann zur nächsten Attraktion weiter.


Wir sind noch zum Lake Agnes hochgewandert.


7,8 km hin und zurück und zwischen den Bäumen hin durch konnten wir immer wieder die grandiose Aussicht auf den türkisfarbenen Lake Louise genießen.


Irgendwann kamen wir durch tiefen, nassen Schnee - das machte den Aufstieg nicht gerade einfach und schockierte uns ein wenig...


Oben angekommen waren wir erstaunlicherweise doch nicht die einzigen, die den Aufstieg geschafft hatten und so sind wir nicht ins Teahouse eingekehrt, wie uns Caroline & Don aus Ottawa empfohlen hatten.


Die Schlange vor dem Eingang war uns deutlich zu lang.


Eigentlich wollten wir noch weiter wandern, zu den 6 Gletschern, aber Uli's Knie machte Probleme und so sind wir wieder zurück zum Campingplatz geradelt, der übrigens uns durch einen Elektrozaun vor den wilden Tieren schützten sollte.



Schlechtes Wetter verdonnerte uns zu einer "Zwangspause", sodass wir erst am übernächsten Tag gut erholt die 14 km hoch zum Moraine Lake geradelt sind.


Dieser See lag noch höher und schöner und wird vom "Tal der 10 Gipfel" mit etlichen Gletschern umrahmt.


Hier war es auch rappelvoll, aber nach nur wenigen Schritten vom Parkplatz weg, waren wir wieder beinahe allein.



Nach fünf Tagen im quirligen Lake Louise gings weiter in den Yoho National Park, der bereits in British Columbia, kurz BC lag.


Leute hatten uns unterwegs erzählt, dass dort direkt am Highway ein großer Grizzly aufgetaucht sei, der von Rangern mit Paintballmunition beschossen worden war, um ihn von der Straße zu vertreiben.


Sie hatten Erfolg - wir konnten nur noch die diversen Warn- und Halteverbotsschilder sehen, aber leider keinen Bären.


Im Yoho Nationalpark war es nicht annähernd so voll, wie im Banff Nationalpark.


Das Wetter wurde endlich besser und so konnten wir den Emerald Lake in einer herrlichen, aber zum Teil sehr matschigen Wanderung umrunden.


An der "Naturebridge" einem kleinen Wasserfall, haben wir Wiebke und Matthias aus München kennengelernt und später in Banff wieder getroffen, als ihre Reise bereits dem Ende entgegen ging.


Sie hatten uns spontan ihren Reiseführer geliehen - in ca. 3 - 5 Jahren bringen wir ihn Euch zurück, lieben Dank nochmal!


Eigentlich wollten wir uns dann die Takakkaw Wasserfälle, mit 254 m die zweithöchsten Kanadas, angucken, aber die Straße dorthin war nach dem langen Winter noch nicht wieder geöffnet.


So sind wir wieder zurück gefahren in den Banff Nationalpark, um uns die Stadt Banff anzugucken.


Unterwegs haben wir glücklich einen hübschen Elch entdeckt - wenigstens ein großes Wildtier, neben den ganzen Eich- und Streifenhörnchen.

Banff ist das touristische Zentrum des Nationalparks und wird jährlich von mehr als 3,5 Mio. Menschen besucht.


Wir hatten Glück und haben ohne Reservierung einen Platz auf dem Campingplatz ergattert, was wohl in der Hauptsaison Juli - August unmöglich sein soll.


Dort haben wir auch die kanadische Familie wieder getroffen, die mit Ihrem Schulbus durch Kanada reisen - man trifft sich hier immer an den Highlights wieder und kann sich austauschen und mit Tipps versorgen.



Der Ort Banff war ganz hübsch und komplett auf Tourismus eingestellt, mit vielen netten Restaurants und bunten Andenkenläden.


Vom Campingplatz gab es einen Shuttlebus direkt in die Stadt, der in einer Fahrtrichtung sogar kostenlos war.


Wir hatten zunächst ein paar Radtouren unternommen, auch hinunter in die Stadt.


Da aber der Rückweg lang und steil berghoch ging, nutzten wir für weitere Touren nach Banff, doch lieber den Bus.



Als endlich wieder die Sonne konstant schien, nahmen wir die Fahrt über den Icefield Parkway Richtung Jasper Nationalpark in Angriff, ein weiteres Highlight in den Nationalparks.


Wie schön die Rockies doch im Sonnenschein waren - ein Traum in blau weiß.


Der Kontrast von Eis & Schnee, türkisfarbene Seen und strahlend blauer Himmel - unbeschreiblich!


Den ersten Stopp haben wir am höchsten Pass im Banff NP, dem Bow Summit (2088 m) eingelegt und standen plötzlich wieder im Schnee.


Ein kurzer Trail führte uns zum Aussichtspunkt auf den tiefblau/türkis schimmernden Peyto Lake - ein Hammeranblick!



Weiter gings vorbei an weiteren Seen und Flüssen, einer schöner als der andere.


Direkt am Saskatchewan River hatten wir abends einen der letzten Stellplätze eines kleinen Campingplatzes ergattert.


Auf unserem Stellplatz war am Abend zuvor ein Bär unterwegs gewesen - jetzt, wo wir da waren, natürlich nicht mehr...


Am nächsten Tag guckten wir uns noch zwei Wasserfälle an und sind dann über den Sunwapta Pass (2035 m) in den Jasper Nationalpark gefahren.


Dort haben wir uns erstmal einen Stellplatz auf einem kleinen Campingplatz gesichert und sind danach in das Icefield Center gefahren.


Von dort hatte man den Blick auf drei (!) Gletscher und auf mehrere 3000er Berge.


Der Mt. Columbia, Namensgeber für das Eisfeld, z. B. ist 3747 m hoch.


Der Anblick dieser Millionen Jahre alten Eiswelt hatte uns zutiefst berührt und fasziniert.


Zusammen mit einem Paar aus Hamburg, welches wir auf dem Parkplatz kennengelernt hatten und die uns "beobachten" wollten, ob wir die drei Jahre zusammen "aushalten" ;) haben wir den Skywalk gebucht.


Die Zwei hatten bereits etliche Bären in einem dreiwöchigen Urlaub zu sehen bekommen...



Nach dem wenig spektakulärem Skywalk, wir hatten mehr Nervenkitzel erwartet, machten wir noch eine sehr schöne Wanderung auf dem Wilcox Trail.


Dieser startete praktischerweise in der Nähe des Campingplatzes.


Wir erreichten nach ca. zwei Stunden Aufstieg gegenüber und oberhalb (!) vom Columbia Icefield zwei rote Stühle, von denen man von oben auf die Gletscher gucken und in Ruhe die Schönheit der Natur bestaunen konnte.


Diese roten Stühle sind übrigens in ganz Kanada verteilt worden, anlässlich des 150. Geburtstag des Landes im letzten Jahr.


Sie stehen an vielen Aussichtspunkten in den Nationalparks oder anderen Sehenswürdigkeiten, wo es sich lohnt, sich einen Moment hinzusetzen und "inne" zu halten.


Der Ausblick auf die Gletscher gegenüber war gigantisch schön!


Wir blieben eine ganze Zeit lang sitzen und genossen einfach nur den Anblick, bevor es durch tiefen Schnee weiter ging, Richtung Wilcox Pass (2375 m).


Diesen Plan mussten wir aber irgendwann verwerfen, da die Strecke zu unwegsam und gefährlich wurde.

Sicherheit geht vor und so sind wir lieber umgekehrt.



Am nächsten Tag hatten wir uns, trotz Ulis Knieproblemen, auf den Parker Ridge Trail gewagt.


Dieser Weg war zu großem Teil noch tief verschneit, was einige Ski- und Snowboardfahrer nochmals für eine letzte (?) Abfahrt ausnutzen.


Zunächst hatten wir herrliche Ausblicke in das Tal mit dem Icefield Parkway.


Später dann erreichten wir den Parkerkamm und der Blick fiel auf den Saskatchewan Gletscher.


Einfach nur traumhaft!


Wir saßen dort oben ganz allein und durften diesen Ausblick genießen.


Traurig war es aber auch hier zu sehen, wie extrem sich der Gletscher bereits zurück gezogen hatte und wie mächtig er einmal gewesen sein musste.



Nach zwei perfekten Sonnentagen wurde es Zeit weiter zu fahren.


Vorher verabschiedeten wir uns aber noch von unseren Campingplatz Nachbarn, Kristin & Nick aus Aspen, Colorado, die mit ihren Fahrrädern reisten und unseren größten Respekt verdienten, auf diese Art in den Bergen zu reisen.



Nun ging es am Athabasca River entlang nach Jasper,


Unterwegs hatten wir zwei kurze Stopps bei Wasserfällen eingelegt, bevor wir dann überraschenderweise ohne Reservierung einen Campingplatz in Jasper ergattert haben.


Im Juni funktionierte das zu unserem Glück noch.



Da die Wettervorhersage mal wieder Regen prophezeite, sind wir sofort weiter zum Maligne See, knapp 50 km weiter gefahren.


Auch hier "Rummel", aber kein Vergleich zu Lake Louise und Banff.


Wir drehten ein kurze Runde um den See und genossen die Aussichten.


Auf der Rückfahrt dann, man glaubt es kaum, entdeckten wir dann endlich unseren ersten Bären, einen kleinen Schwarzbären.


Dieser lief seelenruhig am Straßenrand entlang und hatte sich von den Autos und fotografierenden Menschen überhaupt nicht beirren lassen und suchte offensichtlich nach Beeren.


Da waren die Weißkopfseeadler und Hirsche, die wir ebenfalls sahen, fast langweilig, aber nur fast.



Leider passte die Wettervorhersage und so sind wir am nächsten Tag bei wolkenverhangenem, grauen Himmel zum Edith Cavell Gletscher hoch gefahren, der uns aber trotz trüben Wetters total begeisterte, weil wir ihm so nah kommen konnten.


Den Rest des Tages und den nächsten Regentag verbrachten wir in Jasper mit dem Besuch eines Waschsalons und dem Kauf einiger Souvenirs - schließlich steht überall der Name unseres Sohnes drauf :)



Abends gab es noch eine "Tierzugabe" auf dem Campingplatz - eine kleine Herde Wapiti Hirsche, inklusiv dreier Jungtiere, zog direkt an unserem Unimog vorbei, um im Schutz der Menschen vor Bären zu fressen.


Ein Schauspiel, da sich die Kitze kleine Kämpfe lieferten und übermütig durch das hohe Gras stoben.



Bei strahlendem Sonnenschein verließen wir am 1. Juli, dem Kanada Tag, den Jasper Nationalpark und ganz allmählich auch die Rockie Mountains.


Das lange Wochenende ist zeitgleich Ferienstart in Kanada und für uns war es an der Zeit diese Touristenhochburg zu verlassen, denn uns strömte gefühlt halb Kanada mit ihren Riesentrailern entgegen.


Unser nächstes Ziel war der Alaska Highway der in Dawson Creek mit der Meile 0 in BC startet - aber davon dann im nächsten Beitrag.



 
 
 

1件のコメント


Freddy Castelanelli
Freddy Castelanelli
2022年7月18日

Toller Blog. Uli ich kenn mich mit "Knie" aus. Soll ich kommen?

Zeit hätt ich ;-) LG Freddy

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Und so geht es weiter

Ende März / Anfang April fahren wir nach Hamburg, wo der Unimog Mitte April per Schiff auf die Reise nach Halifax geht.
Corona bedingt dürfen wir leider nicht mit an Bord und so fliegen wir vorab für ein paar Tage nach Island, bevor es dann auch für uns nach Kanada geht. 
Ende April soll das Schiff mit unserem Unimog hoffentlich wohlbehalten in Halifax, Nova Scotia einlaufen.
Einige Tage später, hoffen wir, können wir ihn dann endlich aus dem Zoll holen und unser Abenteuer kann endlich beginnen.

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