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Manuela

Baja California – Strände, Wale und Kakteen - endlich in Mexiko

Aktualisiert: 28. Juli

Nachdem der Unimog nach Einbau des neuen Krümmers und des neuen Turboladers endlich wieder einwandfrei lief, stand dem Grenzübertritt nach Mexiko nichts mehr im Wege.


Wir hatten recherchiert, dass die Grenze in Mexcali bereits um 6.00 Uhr öffnete. Um lange Wartezeiten und -schlangen zu vermeiden, hatten wie die letzte Nacht in den USA grenznah auf einem Walmartparkplatz übernachtet.


Da man keine frischen Lebensmittel mit nach Mexiko einführen darf, gab’s am letzten Abend in den USA noch ein großes, gemeinsames Resteessen bei Judith und Arthur im Yoda.


Um 5.00 Uhr klingelten unsere Wecker und 45 Minuten später ging es dann los zur Grenze. Wir waren alle ein bisschen aufgeregt.


So früh am Morgen war es noch stockdunkel und die Grenze sah ganz schön furchteinflößend aus mit ihrem 4 m hohen Grenzzaun und dem zugemüllten Wassergraben auf der US-Seite. Überall waren Kameras – wie an der damaligen DDR-Grenze.


Die Amerikaner ließen sich zu unserem Abschied aber gar nicht blicken, so dass wir erst in Mexiko anhalten mussten.


Bei uns kontrollierte eine Grenzbeamtin mehr lustlos als intensiv unseren Unimog. Ein zwei Schränke wurden geöffnet, ein kurzer Blick ins Bad und schon war sie wieder draußen. Und wir hatten am Abend davor noch so viele frische Lebensmittel weggeschmissen, weil wir nicht alles geschafft hatten aufzuessen… Der Yoda wurde gründlicher kontrolliert und auch bei Rico & Marina wurde genauer hingeschaut. Wir sehen eben ehrlich aus 😉.


Dann war als nächstes der Papierkram zu erledigen. Einreise- und Visaformalitäten mussten ausgefüllt und dann bezahlt werden. Allerdings machte die Kasse erst um 8.00 Uhr auf. Willkommen in Mexiko!


So hatten wir überraschend 1,5 Stunden Zeit für einen zweiten Kaffee bis um punkt 8.00 Uhr die Kasse öffnete. Die temporäre Importanmeldung für die drei Fahrzeuge plus das Motorrad von Judith und Arthur hatte dann doch ein bisschen Zeit „gefressen“, aber alles in allem waren wir kurz nach 10.00 Uhr in Mexiko.


Vor uns lag nun die heiß ersehnte, wüstenähnliche Halbinsel Baja California, die wie ein langer Finger in den Pazifik ragt und mit ihren 1.300 km genauso lang ist, wie Italien.


Der erste Eindruck von der Grenzstadt Mexicali war allerdings eher ernüchternd. Unmengen von Müll lagen herum und es waren jede Menge bettelarme, abgerissene Gestalten unterwegs. Für uns war nicht zu erkennen, ob es Mexikaner waren, oder aber Flüchtlinge aus anderen mittelamerikanischen Ländern, die hier an der Grenze gestrandet waren.


Nach einem kurzen Stopp beim Walmart, um die Kühlschränke wieder aufzufüllen und bei einer Tankstelle um günstigen Diesel (1,09 € / L) zu tanken, sind wir sofort weiter an die Ostküste gefahren, entlang des Golfs von Kalifornien.


Was ganz anders und für uns völlig neu war – hier patrouillierte schwer bewaffnetes Militär auf den Straßen. Die Soldaten standen mit ihren Maschinengewehren auf den Ladeflächen der Pickups und oft waren ihre Gesichter mit Tüchern vermummt. Das sah für uns eher bedrohlich aus, dabei waren sie zu unserem Schutz unterwegs…


Außerdem gab es auf den Landstraßen diverse Militärcheckpoints an den man anhalten musste. Meistens wurde man hier nur gefragt woher man kommt und wohin man will und dann durfte man weiterfahren. Aber gleich beim allerersten Checkpoint wollte ein Soldat Yoda von Innen sehen.


Schließlich kamen wir an unserem ersten Übernachtungsplatz in der Nähe von San Felipe an der Ostküste an. Wir standen hoch oben auf einer Klippe, direkt über dem Meer.


Die Aussicht war gigantisch und wir erkundeten erstmal unsere Umgebung.


Am nächsten Morgen hatten wir einen sensationellen Sonnenaufgang.

Eigentlich hätten wir hier bleiben wollen, aber nur ein paar Kilometer weiter standen Christina & Brian, direkt an einem Strand.


Also zogen wir um...



Wir fuhren durch eine überraschend grüne Wüste und schon bald tauchten die ersten Cardon Kakteen auf, die bis zu 25 m hoch und 2 m dick werden können.


Dann ging es irgendwann an einem Abzweig, den man leicht übersehen konnte, auf einen Sandweg, um direkt an den Strand zu kommen.


Beim ersten Mal brauchte es mehrere Anläufe, bis wir herausgefunden hatten, wieviel Luft aus den Reifen der LKWs musste, denn nach kurzer Zeit saßen alle mehr oder weniger fest und mussten z. T. frei geschaufelt werden.

Aber am Ende haben wir es alle geschafft und standen dann direkt am einsamen Strand, wenige Meter vom Wasser entfernt.


Am Strand trafen wir, wie vorher verabredet, auf Christina und Brian (Dirttrailswanted auf Instagram) aus den USA, die Judith und Arthur bereits in Alaska kennengelernt hatten und auf ein kanadisches Paar.


Wir blieben drei Tage, die mit Spazierengehen, Muscheln und Sanddollar sammeln, Feuer machen, in der Sonne sitzen und quatschen, vergingen - es war herrlich!



Die Baja California ist nicht nur als Überwinterungsquartier für die sogenannten Snowbirds aus den USA und Kanada (Rentner und die, die es sich leisten können, den Winter lieber in der Wärme zu verbringen) bekannt, sondern auch als der Ort, an dem diverse Walarten überwintern.


Deshalb waren unser nächstes Ziel die Grauwale bei Guerrero Negro, 700 km südlich der Grenze, an der Westküste.

Die langgezogene und staubige Stadt selbst ist wenig sehenswert.

Wir füllten hier abermals unsere Kühlschränke auf und dann gings in die Lagune Ojo de Liebre, die zum Biosphärenreservat El Vizcaino gehört.


Der Sandweg dorthin führte entlang an einer der größten Salinen der Welt. Hier werden 7,5 t Salz jährlich gewonnen.


In der Lagune gibt es für die Zeit, in der die Wale in der Bucht sind, also von Januar bis Ende März, eine Art Campingplatz. Wir haben umgerechnet 5,00 € für drei Nächte bezahlt und schon als wir auf den Platz fuhren, sahen wir auf dem Wasser den ersten Blast von einem Wal.


Grauwale, die 13 – 15 Meter lang werden und ein Gewicht von 25 bis 40 Tonnen haben, leben heute nur noch im nördlichen Pazifik. Sie verbringen den Sommer in polaren Gewässern und ziehen im Winter südwärts um sich zu paaren oder um ihre Kälber zu gebären.


Die Kälber sind bei der Geburt etwa fünf Meter lang und wiegen 500 kg.


Schon morgens beim Frühstück konnten wir aus dem Fenster 20, 30 oder mehr Wale in großer Entfernung beobachten. Unsere Vorfreude auf unsere Wal Tour wuchs.


Wir mussten noch einen Tag abwarten, der sonniger und weniger windig zu werden versprach und dann gings gleich morgens gegen 9.30 Uhr aufs Wasser.


Unser Bootsführer musste gar nicht allzu weit rausfahren, bis wir die erste Walkuh mit ihrem Kalb entdeckten.

Wir waren alle außer uns vor Glück und Freude, die beiden so nah am Boot beobachten zu dürfen.


Und dann beschloss das neugierige Walbaby sich uns mal näher an zu gucken und tauchte direkt zu unserem Boot, um dann ganz nah am Boot wieder aufzutauchen und sich von einigen von uns anfassen zu lassen.


Ich war viel zu überwältig und damit beschäftigt zu fotografieren und verpasste die Chance ein Grauwalbaby zu berühren.



Nach kurzer Zeit war die Neugier des Tieres gestillt und Mutter und Kind tauchten wieder ab und schwammen davon.


Wir fuhren weiter in die Bucht hinein und sahen noch etliche Wale beim Auftauchen und rausgucken - aber kein Wal kam noch einmal direkt an unser Boot geschwommen.

In großer Entfernung sahen wir auch immer wieder Wale fast komplett aus dem Wasser springen, aber leider kam keiner in unserer Nähe auf diese Idee.


Trotzdem war es ein wunderschönes und beeindruckendes Erlebnis für uns alle und mit einem Grinsen im Gesicht ging es wieder zurück an Land.


Abends wurde dieser ereignisreiche Tag mit den leckersten Tacos, Fischgerichten (Ceviche – ein in Limonen eingelegter, roher Fisch in würziger Tunke) und ein paar Margheritas „gefeiert“.


Am nächsten Tag gings weiter über die kleine Oasenstadt San Ignacio wieder zurück in Richtung Ostküste. Das hübsche Städtchen liegt an einem Fluss, der von unzähligen Dattelpalmen gesäumt wird.

Sehenswert ist außerdem die aus Lavasteinen 1728 gebaute Missionskirche und der kleine Dorfplatz an dem bunt gestrichene Häuser aus dem 18. Jh. stehen.



Nachdem wir alles bestaunt haben gings für uns sechs 11 km weiter mitten rein in einen Kakteenwald zum Übernachten.


Dieter und Beate, die wir auf der Baja bereits zweimal zufällig getroffen hatten, blieben in San Ignacio über Nacht.


Kurz vor Mulege, einem weiteren hübschen Oasenstädtchen, blieben wir für zwei Nächte am einsamen Traumstrand „Playa Ines“.

Leider blies bei unserer Ankunft ein kräftiger Sturm, der auch das Fahren bereits ziemlich anstrengend gemacht hatte.



Aber Wind gehört zur Baja dazu, wie wir es bereits an etlichen Tagen erlebt hatten.


In Mulege war mal wieder Wäsche waschen angesagt, aber den Waschsalon zu erreichen war nicht einfach.

Denn der kleine, hübsche aber verwinkelte Ort ist durchzogen von einem Einbahnstraßensystem, weil die Sträßchen für Gegenverkehr viel zu eng sind – den Unimog da durch zu manövrieren und zu parken war schweißtreibend…


Nach einer Nacht oberhalb der Palmenbestandenen Oasenstadt direkt an der alten Missionskirche gings wieder zurück ans Meer.



Wir verabschiedeten uns hier für einige Zeit von Rico & Marina und fuhren mit Judith & Arthur allein weiter.


Wir hatten an der Küste mit sehr starkem Wind zu kämpfen, der uns bei einem Stellplatz das Stehen direkt am Strand verleidet hat. Hier wurden wir regelrecht Sandgestrahlt. Also haben wir uns in die „zweite Reihe“ gestellt, inmitten von etlichen Palmen. Was auf den ersten Blick idyllisch und traumhaft wirkte. Beim zweiten Blick stellte sich dann aber heraus, dass viele die „zweite Reihe“ als Toilette missbrauchten...



Weiter ging es Richtung Süden, es wartete jetzt DER Traumstrand auf uns, Agua Verde.


Wir alle hatten schon viele schöne Bilder von diesem Strand gesehen und waren echt gespannt.


Vorher mussten aber 42 km zum Teil übelteste Gravelroad, also unbefestigte Schotterpiste überwunden werden, die zum Teil in engen Kurven die Berge hoch und wieder runter führte.


Da wir zu spät losgekommen waren, mussten wir tatsächlich noch einen Zwischenstopp einlegen. Aber das ist auf der Baja und Dank iOverlander ja kein Problem. Es gibt überall Sandwege, die direkt ans Meer führen und wo man kostenlos direkt am Strand übernachten darf.


In Agua Verde waren wir dann zwar nicht allein am Strand, es war aber längst nicht so voll, wie wir befürchtet hatten.


Wir wollten uns hier mit Cathy & Pato treffen, sie US-Amerikanerin, er Chilene, die wir mit ihrem 6x6 MAN Kat bereits in Alaska gesehen und in Utah kennengelernt hatten.


Allerdings standen die beiden jetzt nicht an DEM Strand, sondern in der Bucht gegenüber.


Nach kurzer Diskussion fuhren wir auch in die gegenüberliegende Bucht und genossen hier herrliche Tage, zu acht, denn Christina & Brian kamen auch noch mit ihrem Toyota dazu – so waren wir mit unserem Unimog nicht mehr die Kleinsten…

Die Tage vergingen mit vielen Strandspaziergängen, Delfin- und Pelikanbeobachtungen, Fischtacos essen im Strandrestaurant, lachen, quatschen, reparieren und Feuer machen.


Aber dann wollten wir doch noch mal umziehen, rüber in die andere Bucht, um das richtige „Agua Verde Feeling“ zu bekommen.


Dieser Traumstrand ist eine schmale Landzunge, die ins Meer ragt von zwei Seiten von Wasser umspült wird.

Als wir drüben ankamen waren gerade wieder Reisende am Aufbrechen, so dass wir richtig viel Platz für uns hatten. Da kam schon Karibikflair auf, mit dem weißen Sand und dem grünen Wasser.


Cathy & Pato waren drübengeblieben, weil sie ihre Kajaks, Fahrräder und den ganzen anderen Krempel nicht extra einpacken wollten.


Aber früh morgens, an meinem Geburtstag hörten wir plötzlich ein Dröhnen oben am Berg und dann kam das „weiße Ungeheuer“ auch schon über die Kuppe gerollt.


Es wurde so ein herrlicher Tag! Die einzigen, die fehlten, waren Marina & Rico, denen hier zu viele freilaufende Hunde unterwegs waren und sie keinen Stress mit ihrer Zora haben wollten, das war so schade!


Wir gingen zu zehnt, es schlossen sich uns noch Su & Hugh aus Vancouver an, wieder rüber Fischtacos essen und Pato organisierte einen Geburtstagskuchen mit Kerze für mich.

Diverse Male wurde das Happy birthday Lied gesungen, zum letzten Mal nachts am Feuer, wo es nach der Pizza von Uli, von Cathy selbstgebackene Brownies gab, in denen eine 59 Kerze steckte, gebastelt aus der 60 von Cathys Geburtstag im Oktober…

Bei der Entstehung dieser Kerzen sollen etliche Tränen vor Lachen geflossen sein.



Dann hieß es sehr schweren Herzens Abschied nehmen von Cathy & Pato, deren Reise wieder Richtung Norden zurückgeht und die wir hoffentlich in ein paar Jahren vielleicht in Südamerika wiedersehen werden oder auch erst, wenn wir zurück in Europa sind.


Aber auch von Agua Verde, dieser Bucht, diesem Strand der uns so gut gefallen hat und man immer die „Angst“ hat, das ist jetzt nicht mehr zu toppen.


Auch von Christina & Brian mussten wir uns verabschieden, die beiden blieben zumindest eine Nacht noch länger dort. Aber bei den beiden besteht eine gewisse Chance, dass wir uns auf der Baja nochmals treffen werden.



Dann „quälten“ wir uns die 42 km wieder zurück.


Kurz vorm erreichen der Teerstraße stand rechts plötzlich der weiße 6x6 MAN Kat – mit einem Platten.


Zwei Stunden später war der Reifen mit der Hilfe von Uli und Arthur gewechselt und wir fuhren weiter, schließlich warteten auf uns Marina, Rico und Zora.


Gemeinsam ging es nach einer Nacht in der Kaktuswüste nach La Paz, der Hauptstadt von Baja Sur. Hier wurden Diesel, Wasser und Gas (wir) getankt, sowie im Walmart die Kühlschränke aufgefüllt.


Abends erreichten wir ziemlich spät Todos Santos, ein wunderschöner Küstenort an der Südwestküste, mit hunderten von Palmen und schmucken Kolonialhäuschen.


Wir hatten uns einen Stellplatz ausgeguckt, an dem angeblich Schildkröten zu beobachten seien, die frisch geschlüpft ins Meer zurück gehen.


Aber die Zuwegung auf der sandigen Piste wurde enger und enger und einige Kabel hingen zumindest für Yoda bedrohlich tief. Am Ende mussten wir kapitulieren und umkehren, weil die Straße total zugeparkt war. Wie Ärgerlich!


Wir fuhren zu einem Alternativplatz außerhalb der Stadt, die schon recht touristisch war, aber keine Chance. Hier war entweder kein Platz, oder es war Privatgrund und Camping unerwünscht.


Das hatten wir auf der Baja bisher noch nie erlebt und der Frust wuchs, zumal es dunkel wurde.


Aber wir mussten gar nicht weit fahren, um doch noch in Strandnähe einen kostenlosen Übernachtungsplatz zu finden, an dem wir die Wellen donnern hörten.


Am nächsten Morgen machten Judith und ich noch einen Strandspaziergang und bewunderten Wellen, Wale und Surfer, aber von Schildkröten war weit und breit keine Spur. Hier war es uns aber viel zu voll.


Also gings noch ein paar Kilometer weiter.


Wir mussten ziemlich abrupt den Highway verlassen, um über einen steilen Sandweg in ein ausgetrocknetes Flussbett zu gelangen, durch das es dann zum Strand ging.


Hier standen weniger als eine Handvoll andere Camper an einem großen, breiten Strand.


Wir fuhren so weit es ging weg von den anderen, bis Arthur den Yoda in den Sand setzte…


Da konnte dann auch der Unimog nicht helfen – 11 Tonnen ließen sich nicht so einfach herausziehen.

Da hieß es graben und Sandbleche unterschieben. Das funktionierte dann aber wunderbar und musste ja auch mal ausgetestet werden.



Jetzt hieß es drei Tage lang nur noch aufs Wasser und die Riesenwellen starren und Wale zählen – Pato hatte einmal von einer Walsuppe gesprochen.


Das traf es vielleicht am besten. Hier gab es Unmengen von Walen vor der Küste!


In allen Entfernungen sahen wir Blaste und seltener Wale springen, bzw. sie mit ihren Fluken schlagen.

Es ging in einer Tour so: „Da rechts zwei Wale, nein drei. Wo? Da auf 11 Uhr, ne ich sehe welche auf 3 Uhr und ich auf 9 Uhr“. Es waren so, so viele. Ein grandioses Schauspiel!



Ein paar konnten wir mit den Drohnen „einfangen“ und in ihrer ganzen Pracht von oben sehen.


In einer Nacht hörten wir plötzlich lautes Geheule von Seelöwen.

Die saßen in der menschenleeren Nachbarbucht auf einem Felsen,

Judith und ich sind am nächsten Tag dorthin gewandert.

Ein weiterer Traumstrand, aber leider, oder zum Glück nicht mit dem Auto zu erreichen.


Dann mussten wir uns auch von diesem Strand verabschieden – und leider auch von Marina & Rico.


Die beiden reisen langsamer als wir weiter. Wir wussten, dass dieser Tag kommen würde, aber es war trotzdem sehr traurig.

Wir waren mit den beiden seit Mitte / Ende November immer wieder unterwegs und Rico war uns eine sehr große Stütze und Hilfe, als der Unimog repariert werden musste.



Mit Judith & Arthur machten wir einen kurzen Stopp in San Jose del Cabo, einer der touristischen Orte im Süden der Baja.

Die Stadt versprüht aber noch mexikanisches Flair, obwohl auch sie fest in Amerikanischer Hand ist.


Wir bogen dann ins Inland der Halbinsel ab, um in einem Canyon in Hot Springs zu baden.


Die lagen wunderschön von Palmen und riesigen Felsblöcken eingebettet. Allerdings war es an dem Tag ziemlich warm, sodass wir es nicht lange in dem warmen Wasser ausgehalten haben.



Kurz entschlossen fuhren wir denselben Tag noch nach La Paz durch, kauften schnell ein und fuhren dann wieder raus an einen Strand.


Judith & Arthur waren mit Mel & Ben in Kontakt, die dort auf einen Platz auf der Fähre ans Festland warteten.


Es war bereits stockfinster, als wir an dem Platz ankamen.


Das war ein schönes Wiedersehen – die zwei hatten wir in Kalifornien, an den Kelso Dünen das letzte Mal gesehen.


Schnell wurde ein Feuer gemacht und dann Reisegeschichten ausgetauscht.


An Judiths Geburtstag einen Tag später, kamen zur Überraschung Christina & Brian und zufällig auch noch Maja & Tobi, die wir zuletzt in Nevada am Lake Mead gesehen hatten.


Wir wurden den Tag über mit Fischtacos und Pizza und vielen Geschichten verwöhnt und unterhalten.



Die nächsten Tage waren wir damit beschäftigt gegen den Sand anzukämpfen. Es war hier extrem stürmisch und den Tisch und die Stühle von Sand zu befreien, oder das Wohnmobil Sand frei zu halten, eine Sisyphos Arbeit…


Genau nach einem Monat auf der Baja beschlossen wir auf das Festland überzusetzen.


Eigentlich benötigt man für die 16-stündige Überfahrt keine Reservierung, aber was ist schon eigentlich. Wir kamen jedenfalls erstmal auf die Warteliste und verbrachten noch ein paar Stunden am Strand, an dem noch andere Overlander warteten, bevor es wieder zum Hafen ging.


Dieses Mal durften wir immerhin schon mal zum wiegen und messen auf das Hafengelände rauffahren. Dann hieß es noch mal zwei Stunden warten.

Als dann alle LKW für die Fähre eingecheckt und verladen waren, bekamen wir auch endlich grünes Licht und unsere Tickets.


Rückwärts ging es die schmale Rampe rauf aufs Oberdeck. Hier standen die Autos und LKW dicht an dicht, wie bei dem Tetris Spiel gestapelt. Aber so konnten wir immerhin im Fahrzeug übernachten.


Die Überfahrt war ganz schön schaukelig und laut, da einige LKWs immer wieder ihre Motoren laufen ließen.

Viel Schlaf bekamen wir nicht ab, aber das war egal – denn das „richtige“ Mexiko wartete jetzt auf uns.


Zum Schluss noch auf mehrfachen Wunsch eine kleine „Room Tour“ durch unseren Unimog.

Es sind zwar nur 8 qm, aber uns haben sie in den letzten 10 Monaten immer gereicht.


Wir haben uns daran gewöhnt wenig Platz und wenig Dinge zu haben.



Weniger ist oft mehr – wir haben tatsächlich Kleidung dabei, die wir noch nie getragen haben (meine Sommerkleider kommen hoffentlich ganz bald zum Einsatz) und Geschirr, welches wir kaum benutzen.


Dieses minimalistische Reisen führt uns einmal mehr vor Augen, wie sehr wir in der westlichen Welt im Überfluss leben und wie wenig man braucht, um glücklich zu sein.





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Und so geht es weiter

Ende März / Anfang April fahren wir nach Hamburg, wo der Unimog Mitte April per Schiff auf die Reise nach Halifax geht.
Corona bedingt dürfen wir leider nicht mit an Bord und so fliegen wir vorab für ein paar Tage nach Island, bevor es dann auch für uns nach Kanada geht. 
Ende April soll das Schiff mit unserem Unimog hoffentlich wohlbehalten in Halifax, Nova Scotia einlaufen.
Einige Tage später, hoffen wir, können wir ihn dann endlich aus dem Zoll holen und unser Abenteuer kann endlich beginnen.

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