Das „reine Leben“ ist in Costa Rica mehr als nur ein Slogan, der auf sämtlichen Souvenirs zu finden ist.
Pura Vida kann als Gruß oder zum Abschied gesagt werden oder auch als Dankeschön.
Wir haben es erstaunlich oft zu hören bekommen und dann auch selber immer wieder gerne gesagt.
„Rein“ ist auch der erste Eindruck, den wir von Costa Rica gewinnen konnten.
Gleich hinter der Grenze gab es kaum noch Müll am Straßenrand.
Was für eine Wohltat für unsere Augen!
Im Gegensatz zu den ärmeren Nachbarländern Nicaragua und Honduras hat Costa Rica weniger Armut, Analphabetismus und politisches Chaos.
Tourismus ist heute die wichtigste Einnahmequelle für dieses kleine Land, dass kleiner ist als Bayern, aber größer als die Schweiz.
Bis zum 20. Jhd. war Kaffee der lukrativste Exportartikel (wurde aber durch den Export von Bananen abgelöst) und hatte Costa Rica zum wohlhabendsten Land der Region gemacht.
Zunächst herrschte in Costa Rica, wie im übrigen Zentralamerika, Gewalt und Diktatur.
Der letzte Bürgerkrieg 1948 brachte eine neue Übergangsregierung hervor, die 1949 das Frauenwahlrecht und die Abschaffung der Armee als Bedrohung der Demokratie einführte.
Damit erschuf sie Costa Ricas einzigartige unbewaffnete Demokratie.
Heute steht ein Drittel des Landes unter Naturschutz und es gibt 27 Nationalparks und neun Schutzgebiete, die 11 % der Landesfläche einnehmen.
Allerdings ist der Eintritt in die Nationalparks für Touristen unglaublich teuer, was uns das schöne Land ein bisschen verleidet hatte. Zwischen 15 und 45 $ kostet nämlich der Eintritt.
Sogar um Wasserfälle zu sehen, mussten wir 18 $ pro Person zahlen - ganz schön happig!
Wir steuerten nach einer Nacht am Strand als erstes den Nationalpark Rincon de la Vieja an, in dem es einige Vulkane und blubbernde Schlammlöcher und bunte Fumarolen zu sehen geben sollte.
Die Zufahrt ging über eine sehr holprige, schlecht ausgebaute Straße, die wir bezahlen mussten, da sie im Privatbesitz ist.
Den Vulkan selbst durften wir dann nicht besteigen, da er gerade wieder mal sehr aktiv war und es zu gefährlich sei, dort hinauf zu wandern.
Also blieb uns nichts anderes übrig, als die Trails durch den Regenwald zu den kochenden Schlamm- und Wasserlöchern und zu den bunten Fumarolen zu gehen.
Allerdings hatten uns die im Lassen Nationalpark in Kalifornien mehr begeistert.
Danach steuerten wir die Halbinsel Nicoya an der Pazifikküste an, mit seinen unzähligen, traumhaft schönen Stränden und wilden offroad Pisten.
Dort trafen wir auch wieder auf Mel, Benji und Martin, die wieder ausreichend Gelegenheit zum Surfen fanden.
An den ersten, paradiesischen Stränden, weiter im Norden, waren wir noch allein unter den Palmen.
Aber je südlicher wir kamen, desto voller wurde es leider in den Ortschaften.
Es war mittlerweile Anfang Juli und in den USA, wie auch in den meisten europäischen Ländern und in Costa Rica selbst, waren Sommerferien.
Neben Spanisch und Englisch, hörten wir Schwyzer Dütsch, Französisch und auch Deutsch. Soviel Rummel und Trubel waren wir seit Tulum in Mexiko gar nicht mehr gewöhnt. Es gefiel uns auch nicht wirklich.
Also machten wir, dass wir davonkamen.
Die Straßen auf Nicoya waren fast alle unbefestigt und führten teilweise durch Flüsse hindurch, die nach starken Regenfällen dann auch mal unpassierbar werden können.
Das wollte Mel mit ihrem alten VW-Bus lieber nicht riskieren. Wir verabschiedeten uns daher von ihr und werden sie hoffentlich in Panama wiedersehen!
Von Martin hatten wir uns schon vorher verabschiedet. Seine Reise war zu Ende und er musste zurück in seine Heimat Tschechien fliegen.
Die Piste wurde, nachdem es angefangen hatte zu regnen, selbst für den Unimog ganz schön rutschig.
Der zähe, braunorange Lehm verwandelte die „Straße“ in ein großes Schlammloch.
Über den ersten Fluss ging noch eine schmale Brücke.
Aber der zweite Fluss war durch den Regen ganz schön angeschwollen und lt. iOverlander gab es hier wohl Krokodile.
Aber da mussten wir durch, oder zurück und einen großen Umweg fahren.
Wir hätten einen Rivercrossing Experten für 40 $ engagieren können, aber gedanklich waren wir schon so weit umzukehren, als eine Tica Familie (so nennen sich Costa Ricaner) mit seinem Geländewagen auftauchte.
Der Familienvater krempelte sich seine Shorts hoch und watete durch den Fluss und meinte, dass es mit dem durchfahren klappen müsste.
In der Zwischenzeit, die Beratungen, ob das jetzt funktionieren könnte oder lieber doch nicht, dauerten länger, kamen Benji mit seinem Motorrad und zwei junge Finnen mit einem Leih-Geländewagen an.
Auch der Rivercrossing Experte, der inzwischen ebenfalls eingetroffen war und seine Runde zu Fuß durch den Fluss gemacht hatte, meinte, es müsste gehen.
Die jungen Finnen mit ihrem Mietwagen hatten großen Respekt und buchten kurzerhand den Mann.
Ich habe mich spontan ins Finnenauto dazu gesetzt und bin mit ihnen als erste rübergefahren, um dann alle anderen zu filmen.
Von Benji hatten wir die wichtigsten Sachen eingepackt und das Surfbrett auf das Dach gelegt.
Dann schob er sein Motorrad mit Hilfe der Männer durch den Fluss.
Als alle am anderen Flussufer angekommen waren, wurde kurz gejubelt und unsere Wege trennten sich wieder, da die nächsten zwei Fluss Durchfahrten harmloser sein sollten.
Das waren sie dann auch und nach dem dritten Fluss bekam Benji all seine Sachen zurück und wir verabschiedeten uns auch von ihm.
Keine Ahnung, ob, wann und wo wir ihn wieder sehen werden.
Wir blieben noch zwei weitere Nächte auf der üppig grünen Halbinsel, guckten uns in einem überlaufenem, aber schönen Hippiedorf einen Wasserfall an, der, man glaubt es kaum, kostenfrei zu besichtigen war.
Mit der Fähre ging es 1,5 Stunden ans Festland und dort fuhren wir an der Pazifikküste entlang Richtung Süden und kamen auch über die „berühmte“ Krokodilbrücke.
Aber da es vor allem in den Bergen immer wieder geregnet hatte, war der Fluss eine braune Brühe und nur wenig Krokodile zu sehen.
Unser nächstes Ziel war, trotz feucht, heißem Klima, der National Park Manuel Antonio, in dem man Affen, Faultiere und diverse Vogelarten zu Gesicht bekommen soll.
Wir übernachteten 7 km vorher in der kleinen Hafenstadt Quepos, gaben unsere Dreckwäsche ab (für 43 $ - noch nie haben wir so viel für Wäsche waschen bezahlt ☹) und beobachteten bereits im Hafenbereich, wo wir auch übernachteten, hellrote Aras, Kapuziner Affen und Gürteltiere.
Am nächsten Morgen wurden wir von dem Geschrei von bestimmt 15 hellroter Aras geweckt, die sich direkt im Baum neben uns zum Frühstück trafen.
Wir hatten über eine Stunde lang Zeit, diese wunderschönen Vögel zu beobachten und das direkt von unseren Fenstern aus.
Dann machten wir uns auf den Weg zum meistbesuchten Nationalparks Costa Ricas.
Schon die Fahrt dorthin war eher abschreckend.
Überall waren Hotels, Bars und Restaurants, sowie riesige Werbetafeln von Unternehmen, die Abenteuer aller Art verkaufen wollten – Zipline durch den Dschungel, Quad- und ATV Touren und hier noch was und dort auch… Furchtbar.
Plötzlich sprangen uns 20 Leute vor den Unimog.
Das waren alles Guides, die uns durch den Park führen wollten.
Es folgten dann diverse Parkeinweiser, bis wir schon recht entnervt am Hauptparkplatz ankamen.
Auch hier kam sofort ein offizieller Guide, der uns mitteilte, an dem Tag und die nächsten wäre der Park bereits ausgebucht, aber mit Guide komme man noch am selben Tag hinein.
Er bot uns eine kombinierte Bootstour an, bei der man etliche Tiere zu sehen bekäme und zeigte uns auf seinem Handy einen ganz tollen Film. Das hätte uns allerdings 150 $ kosten sollen und sollte auch gleich los gehen.
Wir kamen uns so abgezockt vor…
Ich bin dann erstmal zum Parkeingang und wollte mich erkundigen, ob das denn auch so stimmt, was die ganzen Guides einem erzählen.
Und tatsächlich scheint diese Masche üblich zu sein.
Die Tickets gab es nur online zu kaufen. Die Guides kauften für eine Woche alle Tickets auf, sodass man entweder länger im Voraus seine Tickets kaufen musste, oder mit Guide in den Park gehen muss.
Wir haben dankend abgelehnt und sind wieder gefahren.
Da wir für das Erste genug geschwitzt hatten, zog es uns hoch in die kühleren Berge, bzw. zum nächsten Vulkan.
Unsere Navigation App MAPPS.ME hatte uns mal wieder eine tolle Abkürzung vorgeschlagen (die weiß ja nicht, dass wir relativ groß sind) und so ging es eine sehr kurvige, und steile Lehmpiste die Berge hoch.
Links und rechts konnte man die anderen Bergkämme im Nebel mehr erahnen, als sehen und es wuchsen wieder überall Kaffeepflanzen.
Uli meinte, wenn es am nächsten Tag regnen würde, kämen wir auf dem schmierigen Lehmboden kaum runter, ohne zu rutschen.
Nach einer frischen und ruhigen Nacht mit zum Glück nur leichtem Regen, war es am nächsten Morgen wieder klar und wir konnten bis zum Pazifik runter gucken.
Allein dafür hatte sich die anstrengende Fahrt schon gelohnt.
Wir fuhren dann mal wieder ein kleines Stück auf der Panamericana, bevor wir im nächsten Touristentrubel rund um den inaktiven Vulkan Arenal ankamen.
Das Städtchen La Fortuna liegt am Fuße des Vulkans, den wir aber dank der vielen Wolken und Nebelfelder nicht zu sehen bekamen.
Es rühmt sich für seine alten Lavafelder, heißen Quellen und einem Wasserfall, den wir uns tatsächlich für 18 $ pro Person angeguckt haben.
Der war jetzt nicht mega spektakulär, lag aber schön in üppigem Dschungel eingebettet und fiel 70 m tief.
Wir liefen 500 Stufen runter, guckten einmal im Kreis, gingen nicht baden, da uns viel zu viel los war, um dann wieder hoch zu steigen.
Immerhin gab es oben Duschen, die wir ausgiebig genutzt haben.
Dem Ort kehrten wir erstmal den Rücken, weil wir am gleichnamigen Arenal See übernachten wollten. Aber das linke Seeufer war leider nicht zugänglich und so fuhren wir wieder zurück Richtung Vulkan.
Da es langsam dunkel wurde, blieben wir einfach am Wegrand stehen, links und rechts Regenwald, bzw. Dschungel.
So lange es noch hell war, sorgten Vögel und grüne Papageien für die Geräuschkulisse. Als es dunkel geworden war, übernahmen Frösche und Zikaden lautstark.
Vorher machten wir aber noch einen Spaziergang, die Schotterpiste bergauf, in der Hoffnung unser erstes Faultier in den Bäumen zu entdecken. Aber wir hatten kein Glück.
Am nächsten Morgen wollten wir die alten Lavaflüsse durch den Regenwald hochwandern.
Wir wurden unterwegs von zwei Guides angehalten, die „ihren“ Lavatrail als den Besten anpriesen. Wir haben uns darauf eingelassen und 14 $ pro Person bezahlt.
Wir liefen knapp drei Stunden durch üppigen Dschungel, auf schmalen Pfaden.
Die Natur mit ihren unterschiedlichsten Pflanzen war wirklich beeindruckend, aber viele Tiere sahen wir nicht.
Irgendwann raschelte es doch hoch über uns und eine Herde Spinnenaffen tobte über unseren Köpfen von Ast zu Ast.
Wir hörten natürlich etliche Vögel, aber die ersehnten Tucane und Faultiere hielten sich gut versteckt.
Am Aussichtspunkt angekommen, bekamen wir so gut wie nichts zu sehen, der Vulkan war durch Wolken verborgen. Morgens war er noch frei gewesen…
Wieder zurück wurde uns angeboten, dass wir auf dem Gelände kostenlos übernachten dürfen. Das Angebot nahmen wir dankend an und dann zeigte uns William noch eine Stelle an einem Tümpel, wo man nachts bunte Frösche sehen könne.
Und dann waren wir irgendwann mit den Geräuschen des Dschungels und der einsetzenden Dunkelheit ganz allein.
Ordentlich angezogen mit langen Hosen und Jacken als Mückenschutz und mit Taschen- und Kopflampe „bewaffnet“ gings über die Hängebrücke nochmal rein in den dunklen Dschungel.
Ein bisschen mulmig war uns schon, zumal wir noch vor den hier lebenden, giftigen Schlangen gewarnt wurden…
Am Tümpel angekommen bewunderten wir den Sonnenuntergang mit Blick auf den jetzt wieder freiliegendem Vulkan Arenal.
Frösche waren noch nicht zu sehen, aber lautstark zu hören.
Als es dann stockfinster war, umrundeten wir etliche Male den Teich und suchten die Büsche nach den kleinen Fröschen ab. Aber sie blieben gut getarnt versteckt.
Dafür tanzten zig Glühwürmchen durch die Luft und sahen aus wie unzählige Augenpaare, die uns beobachten würden.
Als ich dann am Teich eine kleine, dünne Schlange entdeckt hatte, die ebenfalls auf Frösche aus war, traten wir lieber den Rückweg an.
In dem sehr touristischem Ort La Fortuna, in dem es neben diversen Thermalquellen, Spas und Hotels, auch einen kleinen, privaten Campingplatz gibt, auf dem in den Bäumen wilde Faultiere leben sollen, wollten wir unser Glück noch einmal versuchen.
Marco der Eigentümer und sein Sohn Alejandro begrüßten uns sehr herzlich und kaum das wir angekommen waren, zeigten sie uns ein Faultier, allerdings gut versteckt, fast ganz oben im Baum und danach in den Büschen den roten „Jeansfrosch“ und einen Grünschwarzen. Na bitte, geht doch.
Ein weiteres Faultier, ein Jungtier, saß ebenfalls hoch oben in einem anderen Baum.
Wir blieben zwei Nächte, aber die Faultiere taten uns nicht den Gefallen, sich für uns besser zu positionieren. Im Gegenteil, das ältere Tier war gar nicht mehr zu sehen.
Dafür konnten wir jeden Tag die kleinen, hübschen Frösche beobachten.
Wir bekamen spontan einen kurzen Besuch von Maxime und Camille, die auf dem Rückweg nach Mexiko waren. Den beiden fehlte noch der grünschwarze Frosch in ihrer Fotosammlung.
Der Abschied von den Beiden war mit dem Gedanken verbunden – irgendwann sehen wir uns irgendwo wieder.
Wir machten uns so allmählich auf den Weg nach San Jose, denn dort lebt seit vielen Jahren ein ehemaliger Arbeitskollege von mir (noch aus Bremen) und bei ihm sollte ein Paket für uns ankommen.
Vorher wollten wir uns jedoch noch einen weiteren Vulkan, den Poas, angucken.
Der Weg führte vorbei an kilometerlangen Ananas Feldern der Firma Dole, bevor es dann hoch in die Berge ging.
Eigentlich wollten wir hier die tolle Aussicht auf diverse Vulkane und Berge genießen, aber der Himmel war so wolkenverhangen und dann fing es auch noch zu gießen an, dass wir froh waren, als wir endlich am Ziel angekommen waren.
Wir übernachteten an einem Restaurant in 2.200 m Höhe mit fantastischem Blick auf die unter uns liegende Stadt San Jose. In der Dunkelheit war der Blick so spektakulär, wie aus einem Flugzeug heraus.
Nach kalter Nacht fuhren wir nochmal 500 m höher in den Nationalpark und damit hoch in die Wolken.
Bei Sprühregen wanderten wir zum Kraterrand und sahen nichts als Wolken.
Zum Glück gab es hier oben einige Unterstände, für den Fall eines Vulkanausbruchs, in denen wir uns vor Regen und Wind schützen konnten.
Nach gut einer halben Stunde des Wartens hörte es auf zu nieseln und nach und nach gaben die Wolken den Blick auf den unter uns liegenden Vulkankrater frei.
Die Aussicht war beeindruckend. Nicht nur der brodelnde, giftgrüne Kratersee, sondern auch der Weitblick auf andere Vulkane und Berge. Dieser Eintritt, 15 $ p.P. hatte sich gelohnt.
Dann gings wieder 1.000 m runter, durch etliche Kaffeeplantagen und Vororte nach San Jose, bzw. nach Santa Ana zu meinem Ex-Kollegen, den ich über 30 Jahre (!) nicht mehr gesehen hatte.
Hier blieben wir vier Nächte, schliefen mal wieder in einem „richtigen“ Zimmer mit eigenem Bad, wuschen die Wäsche und machten kleinere Service Arbeiten am Unimog. Ganz herzlichen Dank nochmal an Stephan!
Für uns ging es dann langsam weiter Richtung Karibik Küste und damit auch schon Richtung Panama.
Vorher machten wir aber Halt an einem kleinen Campingplatz mitten im Regenwald.
Maxime & Camille hatten uns den Platz empfohlen – dort könnte man gut Faultiere beobachten und mit etwas Glück auch Tucane und Frösche.
Kaum angekommen, schlich doch tatsächlich ein Faultier unten am Boden entlang, dass offenbar seinen Baum wechselte.
Wir waren so aufgeregt und glücklich und hatten alle Zeit der Welt, das träge Faultier ausgiebig zu beobachten und zu fotografieren.
Als der Guide von seiner Regenwaldtour zurück kam, meinte er, wir hätten richtig großes Glück gehabt. Faultiere am Boden bekommen nicht viele zu sehen 😊
Er zeigte und erklärte uns dann seinen traumhaft schönen Garten mit unzähligen Blumen, Kaffee-, Zimt- und Kakaobäumen, spendierte uns eine Kokosnuss zum Trinken und eine ganze Tüte voll süßer Mamones (Honigbeere) zum Essen.
Morgens fuhren wir nach einer Gewitternacht weiter Richtung Karibik.
Eigentlich wollten wir uns noch die Hafenstadt Limon angucken.
Aber schon die Anfahrt durch kilometerlange Bananenplantagen, Containerstapeln der Firma Chiquita und der Blick auf ärmliche Arbeiterbaracken waren eher abstoßend.
Im Reiseführer wird Limon auch als „nicht gerade in Würde gealtert“ beschrieben mit „einer Ansammlung verfallender Häuser“.
Wir gingen dort nur noch rasch einkaufen und beschlossen dann kurzerhand Limon auszulassen.
Aber auch die Karibikküste selbst mit ihren ärmlichen Ortschaften rund um Limon machten keinen guten Eindruck auf uns.
Wir fuhren direkt durch bis Punta Uva, einem Ort, der von vielen Reisenden als DER Traum Ort beschrieben wird.
Es ging durch kleinere Ortschaften wie Puerto Viejo, die bei Touristen und Surfern sehr beliebt sind und da Sonntag war, waren die Straßen rappelvoll.
Abgesehen von den „Menschenmassen“ sah es hier aber schon viel einladender und gepflegter aus.
In Punta Uva angekommen, war der Strand ebenfalls komplett zugeparkt. Und das bei nur mäßig gutem Wetter.
Wir parkten in der zweiten Reihe und warteten ab, bis alle Tagesgäste verschwunden waren.
Wie erwartet, war der Strand am nächsten Tag fast menschenleer.
Allerdings war das Wetter auch nicht wirklich toll. Es gewitterte und goss wie aus Eimern.
Wir nutzten den kräftigen Regen mal wieder für eine Dusche.
Das einzig Gute an dem Wetter war, es wurde nicht so unerträglich heiß.
Überraschenderweise war das Meer auch angenehm frisch, ganz im Gegensatz zum warmen Pazifik.
Im Laufe des Tages gesellte sich Heinz zu uns. Der reist alleine in einem Minivan aus British Columbia und wir hatten ihn bereits in Mexiko getroffen. Was für eine schöne Überraschung. So fühlten wir uns zu zweit gleich sicherer.
In unmittelbarer Nähe von Punta Uva wurden nämlich vor Kurzem erst Touristen überfallen. Solche Informationen sorgen immer für ein mulmiges Gefühl…
Jetzt mussten wir nur noch auf gutes Wetter warten, um die Schönheit dieses Traumstrandes in vollen Zügen genießen zu können.
Klar, am Strand spazieren gehen und baden geht auch bei bewölktem Himmel.
Aber bei Sonnenschein sieht die Welt doch gleich viel schöner aus.
Nach drei Tagen war es endlich soweit und der Himmel war annähernd wolkenfrei.
Wir blieben insgesamt sechs Nächte (!) und als das nächste Wochenende vor der Tür stand, reisten wir lieber ab.
Der Nationalpark Cahuita lag auf dem Rückweg Richtung Panama und da der Eintritt nur 5 $ kostete, gaben wir uns nochmal die Chance, Faultiere, Affen und vielleicht auch Frösche zu sehen.
Der Park lag mitten im Regenwald. Auf Holzstegen läuft man über das zum Teil sumpfige Gelände. Entsprechend viele Mücken gab es dort, was das Vergnügen etwas minderte.
Die Frösche waren lauthals zu hören, entdeckt haben wir aber keinen einzigen. Weißschulteraffen turnten oben in den Bäumen herum, Brüllaffen waren nur in der Ferne zu hören und das einzige Faultier, was wir entdeckten, hockte hoch oben in einer Astgabel und rührte sich nicht.
Aber auf dem Holzsteg kam uns ein niedlicher Waschbär entgegen und schien auch nicht besonders scheu zu sein.
Um unsere letzten Colones auszugeben, gingen wir mittags im Ort Cahuita essen und verbrachten die letzte Nacht auf Charlys Campground, wo wir auf Sissi und Jannis aus Berlin trafen.
Die beiden „kannten“ wir bereits von Instagram und es war immer witzig, die Leute dann „in echt“ zu treffen.
Und dann war unsere Reise durch Costa Rica nach über einem Monat auch schon vorbei.
Die Erwartungen waren groß gewesen, aber so ganz ist der „Funke“ auf uns nicht übergesprungen.
Mal sehen, was Panama für uns bereithält – unser letztes Land auf dem Nordamerikanischem Kontinent.
Moin,
da kann ich mich nur anschließen. Es ist immer eine Freude die Berichte zu lesen.
Gruß Fernando & Tanja
Wieder mal ein sehr schöner Bericht und beeindruckende Bilder. Liebe Grüße Bettina und Bernhard