Am 29. April ging`s für uns wieder nach Halifax zurück.
Wir konnten die Abholung des Unimog kaum noch abwarten, aber da das Wetter richtig sonnig wurde, guckten wir uns die Stadt noch mal in einem "anderen" Licht an.
So verging die Zeit dann doch wie im Fluge.
Am 3. Mai haben wir dann fast das Einlaufen der Atlantic Sky verpasst, da das riesige Schiff schneller unterwegs war, als wir dachten.
Am 5. Mai konnten wir zum Zoll fahren und den Papierkram erledigen. Danach fuhren wir mit dem Bus in den Hafen, um den Unimog endlich abzuholen.
Der Papierkram im Zoll war recht flott erledigt gewesen. Im Hafen allerdings hatte die Hafenmitarbeiterin auf ihre Mittagspause bestanden und uns eine Stunde warten lassen, bis wir auch da alle Formalitäten erledigen konnten.
Die Stunde konnten wir aber nutzen um die Fahrräder wieder außen anzubringen (die hatten wir Innen gut verzurrt und so Länge gespart) und zu checken, ob wirklich alles noch dran und drin war, denn wir durften vorab bereits in den Unimog. Wir genossen es unendlich, ihn wieder zu haben.
Nach einem kurzen Tank Stopp und Einkauf haben wir Halifax zügig verlassen und sind los Richtung Norden gefahren.
Kurz vor Parrsboro hatten wir hinter einem Deich der Bay of Fundy unsere erste Nacht im eigenen Bett nach einem von Uli gekochten Festmahl wunderbar geschlafen.
Wir verbrachten noch zwei Tage und Nächte in Nova Scotia, bevor es dann in den nächsten Staat nach New Brunswick in den Kouchibouguac Nationalpark ging.
Dieser war leider ebenfalls noch geschlossen und so blieben wir nur eine Nacht vor einem Campingplatz in absoluter Stille und mit Besuch eines Waschbären.
Weiter gings in den nächsten Bundesstaat, nach Quebec.
Hier wird fast ausschließlich Französisch gesprochen und das Klima wurde nochmal rauer, vom Frühling nach wie vor kaum eine Spur.
Unser Ziel war die kleine Stadt New Richmond, in Gaspesie, da unser Sohn hier 2014 für fünf Wochen zur Schule gegangen ist.
Seine damaligen Gasteltern waren aber gerade selber im Urlaub, so dass wir uns nur das Haus und die Umgebung angucken konnten.
Wir sind durch den Gaspesie Nationalpark quer über diese Halbinsel an den Sankt Lorenz Strom gefahren und sind in den Bergen nochmal so richtig in den Schnee geraten.
Hier war der Winter gerade erst dabei, sich zurück zuziehen, aber landschaftlich war es wunderschön, so wie man sich Kanada vorstellt und oben in den Bergen war es sogar erstaunlich mild.
Die nächste Nacht haben wir im Hafen von Matane gestanden, weil schon morgens um 8.00 Uhr unsere Fähre über den Sankt Lorenz Strom fahren sollte, der hier noch unglaubliche 60 km breit ist.
Auf der anderen Seite sind wir zum Cap de Bon Desir gefahren, ebenfalls ein Nationalpark, der, wie sollte es anders sein, noch geschlossen war - geöffnet ab dem 3. Juni Wochenende.
Hier kann man mit ein bisschen Glück auch außerhalb der Hochsaison Wale beobachten die im Sommer in ganzen Herden dem Krill nach jagen.
Wir hatten bei unserer Ankunft tatsächlich Glück und haben den weißen Rücken eines Beluga Wals im Meer entdeckt.
Den Rest des Tages und auch am nächsten Vormittag gab's dann aber nur noch Kormorane, Möwen und viele Gänse zu beobachten.
Und dann war er schlagartig da - der Frühling!
Innerhalb von zwei Tagen wurde es grüner und grüner.
Die Bäume bekamen zarte Blätter und das Gras wechselte von gelbbraun zu grün.
Als wir schließlich in Quebec City ankamen und einen Stellplatz direkt am Yachthafen fanden, mussten wir uns erstmal umziehen - hier waren es schlagartig 30 Grad und jeder sah zu, raus zu kommen und diesen plötzlichen Sommertag zu genießen.
Nach Wochen der mehr oder weniger Einsamkeit brauchten wir nach diesem Stadtgewusel eine Nacht "Landpause" bevor es nach Montreal ging.
Hier konnten wir am Sankt Lorenz Strom gegenüber von Montreal stehen. Aber direkt daneben war ein Highway, der entsprechend laut war.
Montreal ist als fahrradfreundliche Stadt berühmt, was wir gleich mal austesten wollten.
Allerdings hatten wir die Wetterentwicklung völlig außer Acht gelassen.
Wir waren schon eine ganze Weile unterwegs, und ein paar Kilometer gefahren, als es kräftig zu gewittern anfing.
Wir konnten uns zwar schnell unterstellen, aber es hörte und hörte nicht auf zu regnen.
So mussten wir schließlich umkehren und durch den strömenden Regen zurück zum Unimog fahren, wo wir schließlich bis auf die Knochen durchnässt wieder ankamen.
Den Montreal Besuch mussten wir auf den nächsten Tag verschieben, und der war dann auch wie versprochen, sonnig.
Nach Montreal ging es nur noch westwärts, am Sankt Lorenz Strom entlang, bis wir nach Ontario kamen, dem nächsten kanadischen Bundesstaat.
Nach zwei Zwischenübernachtungen auf dem Land, eine davon direkt am Ontario See mit Blick rüber in die USA, sind wir jetzt in Toronto bei Freunden angekommen und erkunden heute die 12 Millionen Stadt.
Aber davon mehr im nächsten Blog.
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