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  • Manuela

Ontarios Seen und Toronto - der Gegensatz könnte kaum größer sein

Aktualisiert: 10. Okt. 2023

Die Hauptstadt Ontarios ist zugleich die größte Stadt Kanadas und der Wirtschaftsmotor des Landes.

Wir hatten das Glück bei einem ehemaligen Arbeitskollegen von Uli aus Bremer Zeiten drei Nächte übernachten zu dürfen, unsere Wäsche zu waschen und mit seinem PKW die Stadt zu erkunden.

Großes Dankeschön nochmal an Christina & Harald!


Vom beschaulichen Stadtteil Yorkville ging es über die längste Straße Ontarios, die Yonge Street, eine 3/4 Stunde bis an den Ontario See runter nach Downtown, mitten rein ins Getümmel.

Das nur, um die Dimensionen hier nachzuvollziehen. Wir dachten, wir könnten die Fahrräder nehmen...


All die Glaspaläste, die sich in den blauen Himmel strecken, haben uns total begeistert.


Überragen werden sie vom 553 m hohen CN Tower, der lange Zeit das dritthöchste Gebäude der Welt war.

Mit dem Fahrstuhl ging es rasend schnell hoch und oben genossen wir die gigantische Aussicht über die Stadt, den See und die Umgebung.

Nach dem Großstadttrubel hatten wir erstmal wieder sowas ähnliches wie Landleben nötig.


Von Christina & Harald hatten wir den Tipp bekommen, uns Niagara-on-the-Lake anzugucken, ein beschauliches Städtchen in der Mündung des Niagara River.

Überraschend für uns war, das es dort so mild ist, das Wein und Obstbäume gedeihen.


Wir haben uns also ein kleines Weingut ausgeguckt, wo wir nach einer Weinprobe gleich übernachtet haben, weil dont't drink and drive :)

Am nächsten Tag gings dann an die Niagara Fälle und damit mitten rein in den Trubel und die kitschige Vermarktung.


Aber der Anblick hat uns dann doch so beeindruckt, dass wir den Touristenrummel drum rum fast ausblenden konnten.


Und wie der Zufall es wollte, war am nächsten Tag Victoria Day, ein Feiertag in Kanada, der in Niagara mit einem traumhaften Feuerwerk über die Fälle eingeläutet wurde.


Übernachtet haben wir auf einem Riesenparkplatz unterhalb des Skylon Towers und sind so dem nächtlichen Rückreisestau entgangen und es war erstaunlich ruhig.

.Nach diesem Trubel und Jahrmarktrummel brauchten wir unbedingt Natur.


Deshalb fuhren wir Richtung Norden in den Algonquin Provincial Park.


Dieser Park wurde bereits 1893 gegründet, um den Kahlschlag der Bäume zu regulieren und um seine urwüchsige Wildnis mit Wäldern, Mooren, Seen und Flüssen zu erhalten.


Eigentlich war der Plan länger zu bleiben, zu wandern und Elche zu entdecken.


Aber der Campground war dermaßen teuer und es gab Millionen von Mücken, dass wir nur eine Nacht geblieben sind.


Vor der Weiterfahrt machten wir noch eine tolle Wandertour, nachdem wir am Vortag unsere Radtour wegen Mückenalarm abgebrochen hatten.

Diesmal ließen uns die kleinen Blutsauger in Ruhe.

Weiter gings auf dem Highway 17 Richtung Westen an den Lake Huron.


Unterwegs haben wir uns dann tatsächlich mit den Gasteltern unseres Sohnes getroffen, bei denen er 2014 für einige Zeit gelebt hat.

Sie kamen von einer USA Rundreise zurück und wir hatten einen feucht fröhlichen Abend - it was so nice to see you Doryne & Harold!

Am Lake Huron haben wir dann wieder das Bilderbuch Kanada vorgefunden, wie man sich es vorstellt.


Vom Gletschereis glattgeschliffene Granitbrocken, Sandstrände, Wälder und Blaubeeren, soweit das Auge reicht - die Landschaft erinnert uns total an Skandinavien.


Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz sind wir mehr aus Zufall nach Manitoulin Island geraten.


Mit 2800 km² ist sie die größte Insel der Welt in einem Binnenmeer. Rund ein Drittel der Bewohner sind First Nation und deren Spirit und die Schönheit der Natur machen die Insel zu etwas ganz besonderem.

Wir sind gleich drei Nächte an unterschiedlichen Plätzen geblieben und haben mal wieder sehr nette Kanadier kennengelernt und die Ruhe genossen.

Schweren Herzens sind wir weiter gen Westen den Lake Huron entlang, einer der fünf großen Seen Nordamerikas.

Teilweise ist die Grenze zur USA so nah, dass man die Häuser drüben sehen kann.


Irgendwann tauchte ein seltsames Verkehrszeichen auf - man sollte auf Kutschen Rücksicht nehmen.

In Südontario leben viele Alt-Mennoniten ein Leben wie vor hundert Jahren.

Sie lehnen Elektrizität, Telefon, Autos und moderne Produktionsmethoden komplett ab.


Kurze Zeit später kamen uns tatsächlich einige dieser Kutschen mit altmodisch gekleideten Menschen entgegen. Eine seltsame und interessante Begegnung.

Wir fanden mal wieder einen genialen, ruhigen Platz direkt am See zum Übernachten.

Dort haben Angler ihre Boote ins Wasser gelassen und wir hatten Sorge, dass uns jemand verscheuchen könnte.

Stattdessen sprach uns Mike an und kurze Zeit später ging sein einziger Fang, ein herrlicher Zander, in unseren Besitz über.

Thank you very much Mike for the delicious fish, you gave us!

In Sault Ste. Marie, die ältese Stadt Ontarios, kamen wir den USA ganz nah.


Hier gibt es fünf riesige Schleusen, die den Schiffen den Weg von den Seen bis nach Toronto, Montreal und in den Atlantik ermöglichen.


Nächstes Ziel war der Lake Superior Provincial Park.


Der Trans Canadian Highway führt direkt durch den Park und man kann aus dem Auto die wunderschöne Natur bestaunen.

Sogar unseren ersten Elch haben wir neben dem Highway entdeckt.

Wir haben uns ein Permit für 4 Stunden gekauft und eine tolle Wanderung den Berg hinauf unternommen und wurden mit einer grandiosen Aussicht über die Old Woman Bay belohnt.

Wir hätten nie gedacht, dass es in Kanada so herrliche Strände gibt! Menschenleer, schneeweiß, aber das Wasser ist Ende Mai natürlich noch saukalt und an baden ist nicht zu denken.

In den Pukaskwa National Park führt keine Straße - diesen Park kann man nur erlaufen, oder per Kanu vom Wasser aus erkunden.

Es gibt einen wunderschönen Campingplatz mitten im Wald und fast ohne Mücken. Wir sind zwei Nächte geblieben und haben die riesige Waschmaschine ausgenutzt und tolle Spaziergänge am Strand gemacht, romantisch bis kitschige Sonnenuntergänge beobachtet und eine super tolle Wanderung unternommen, allerdings ohne ein einziges Tier zu sehen.

Auf dem Highway 11, dem Trans Canada Highway, gings immer weiter in Richtung Westen und so allmählich näherten wir uns der Grenze zu Manitoba.

Vorher gab's aber noch ein paar schöne und weniger schöne, aber einsame Übernachtungsplätze und die Kakabeka Falls.

Dieser Wasserfälle fallen in eine 40 m tiefe Schlucht und werden auch die Niagarafälle des Nordens genannt.


Mittlerweile sind wir richtig routiniert im Suchen und Finden von ruhigen und meist auch schönen Übernachtungsplätzen.

Und wenn sich gar nichts anderes ergibt, ist immer irgendwo ein Walmart, auf dessen Parkplatz man offiziell übernachten darf.


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Und so geht es weiter

Ende März / Anfang April fahren wir nach Hamburg, wo der Unimog Mitte April per Schiff auf die Reise nach Halifax geht.
Corona bedingt dürfen wir leider nicht mit an Bord und so fliegen wir vorab für ein paar Tage nach Island, bevor es dann auch für uns nach Kanada geht. 
Ende April soll das Schiff mit unserem Unimog hoffentlich wohlbehalten in Halifax, Nova Scotia einlaufen.
Einige Tage später, hoffen wir, können wir ihn dann endlich aus dem Zoll holen und unser Abenteuer kann endlich beginnen.

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